In Holzappel ist nun ein Waldbrand-Löschfahrzeug stationiert

Übergabe und Indienststellung am 7. Oktober in Holzappel

Ein ganz besonderes Feuerwehrfahrzeug wurde am Sonntag, dem 7. Oktober, der Stützpunkt-Feuerwehr Holzappel übergeben und offiziell in Dienst gestellt: ein Tanklöschfahrzeug mit 3000 Litern Wasser an Bord, das speziell für Brände in Vegetation und Wald ausgerüstet ist. 

Die Indienststellung erfolgte im Rahmen einer kleinen Feierstunde, die durch den Feuerwehr-Sachbearbeiter in der Kreisverwaltung, Oliver Brandt, moderiert wurde.



Das neue W-TLF3000 ist eines von zwei Fahrzeugen dieser Art im Kreis, insgesamt besteht der Waldbrandlöschzug aus zehn Fahrzeugen mit einer Gesamtlöschwasserkapazität von 14 000 Liter Wasser und einer Gesamtmannschaftsstärke von 40 Einsatzkräften. „Zahlen, die sich sehen lassen können!“, so Landrat Jörg Denninghoff. Die Konzeptionierung und Beauftragung der Fahrzeuge geht auf eine gemeinsame Arbeitsgruppe „Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung“ zurück, die zusammen mit den Aufgabenträgern gegründet wurde. 


Jörg Denninghoff dankte dem Holzappeler Wehrführer Alexander Ott und dem VG-Wehrleiter Marcus Grün für deren umfassende Mitarbeit bei der Planung des Fahrzeugs sowie der Weiterbildung der Holzappeler Feuerwehrleute für die speziellen Waldbrand-Löscheinrichtungen. Beiden sowie auch für die gesamte Einheit überreichte er jeweils ein kleines Präsent. Die Beschaffungskosten des neuen W-TLF beliefen sich auf rund 345.000 €, das Land Rheinland-Pfalz beteiligte sich mit einer Förderung in Höhe von 83.000 €. Fahrgestell und der Aufbau erfolgten bei der Firma Iveco-Magirus. Für die Beladung erhielt die Firma Ziegler den Zuschlag. Zur effektiven Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden ist das neue Waldbrandtanklöschfahrzeug mit spezieller  Löschtechnik ausgestattet – es vereint alles, was für eine sichere und effiziente Waldbrandbekämpfung erforderlich ist: Neueste Technologien, modernste Sicherheitseinrichtungen und größtmögliche Geländegängigkeit.

Die Segnung des neuen Fahrzeugs geschah durch Pfarrer Oliver Sigle, der die besondere Bedeutung der Feuerwehr über ihren „heilvollen Dienst“ durch Löschen, Retten, Bergen und Schützen hinaus unterstrich: „Wo die Feuerwehr funktioniert, da funktioniert auch immer das Gemeindeleben.“

Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Guido Erler beschrieb in seinem Wortbeitrag den Beschaffungsprozess, der mit einer Dauer von zwei Jahren von der Planung bis zur Auslieferung gleichwohl relativ zügig abgelaufen sei. Neben einer speziellen Reifen- und einer Bodensprühanlage verfügt das neue Fahrzeug außerdem über eine autonome Atemluftversorgung im Fahrerhaus und eine Schnellangriffseinrichtung, letztere gleich in doppelter Ausführung – einmal so, wie das Land sie fordere und einmal in anderer, modernerer Bauweise, wie die Feuerwehr sie für sinnvoll halte. Erler machte insofern seine Kritik an den Vorgaben des Landes deutlich: „Wir müssen uns für moderne Technik öffnen!“ 

Mittlerweile, so Erler weiter, sei auch die personelle Führung des neuen Waldbrandlöschzuges geklärt und er dankte dem zum stellvertretenden Zugführer bestellten Yannic Wagner aus der Einheit Holzappel für dessen Bereitschaft, diese Aufgabe zu übernehmen.

Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Diez Maren Busch zeigte sich fasziniert von den speziellen Schutzeinrichtungen. In ihrem Grußwort stellte sie heraus, dass Wald- und Vegetationsbrände angesichts zunehmender Trockenperioden immer mehr zu einem wichtigen Thema werden: „Der Klimawandel ist und bleibt eine der größten Herausforderungen, allen voran für unsere Feuerwehren, welche die Auswirkungen der sich ändernden Gefahren in jedem Einsatz direkt zu spüren bekommen. Ob Rhodos oder Hawaii: wir haben allein in diesem Jahr an den Fernsehbildschirmen erleben müssen, wie schnell solche Feuer höchst bedrohliche Ausmaße annehmen und zur völligen Zerstörung einer ganzen Region führen können.“


Die Beschaffung von speziellen Waldbrandtanklöschfahrzeugen sei ein essentieller und dringend notwendiger Schritt zur Abwehr solcher Gefahren. Maren Busch weiter: „Nicht müde werden dürfen wir, über das richtige Verhalten im Wald aufzuklären, denn der größte Risikofaktor für solche Feuer ist und bleibt der Mensch.“ Der Einheit Holzappel wünschte Busch, dass das neue Fahrzeug „immer ein sicherer und wertvoller Begleiter an jedem Einsatzort“ sei und dass den „Menschen, die in Not sind, die notwendige fachkundige Hilfe zukommt, die durch das neue WTLF auf ganz besondere Weise unterstützt wird.“

Der Holzappeler Wehrführer Alexander Ott dankte allen an der Beschaffung Beteiligten, besonders dankte er dem Rhein-Lahn-Kreis für das der Holzappeler Einheit eingeräumte Mitspracherecht bei der Festlegung der Fahrzeug-Spezifikationen: „Das neue Fahrzeug ist eine große Bereicherung für uns, die Einheit ist sehr froh darüber und fühlt sich zugleich geehrt, dass es in Holzappel stationiert wird.“ 

Im Anschluss lud Ott die Anwesenden – darunter MdL Matthias Lammert, MdL Manuel Liguori und der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag Günter Groß – zu einem Imbiss und zum weiteren Verweilen im Feuerwehrstützpunkt Holzappel ein.


Gruppenbild mit (v.l.n.r.) Pfr Oliver Sigle, Bürgermeisterin Maren Busch, BKI Guido Erler, Landrat Jörg Denninghoff, MdL Manuel Liguori, MdL Matthias Lammert, stv. CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzender Günter Groß, VG-Wehrleiter Marcus Grün und der Holzappeler Wehrführer Alexander Ott




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