Offizielle Übergabe der neuen Drehleiter

am Samstag, 16. Juni 2018

Die neue Drehleiter für die Einheit Diez-Freiendiez wurde in einem kleinen Festakt offiziell übergeben. Die Erste Beigeordnete und für das Feuerwehrwesen zuständige Dezernentin Claudia Schäfer (im folgenden Bild) eröffnete die Feierstunde und stellte den  Hintergrund für die – wie sie sagte „nicht alltägliche Anschaffung“ - dar:

Zunächst für das Haushaltsjahr 2018 vorgesehen als Ersatzbeschaffung für die alte Drehleiter DLK 23-12 - mit Erstzulassungsdatum 26.10.1990, stationiert bei der Einheit Diez-Freiendiez - war der Erwerb einer neuen Drehleiter mit einem Investitionsvolumen von 635.000,- € im Haushaltsplan der Verbandsgemeinde Diez veranschlagt.

Aufgrund von Wirtschaftlichkeitsüberlegungen erfolgte dann eine vorgezogene Veranschlagung in das Haushaltsjahr 2016; Grund war insbesondere eine kostenintensive Wartung, die bei der alten Drehleiter anstand und aufgrund des Alters von damals 26 Jahren als nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll erschien. 

Aufgrund des hohen Investitionsvolumens musste die neue Drehleiter europaweit ausgeschrieben werden. Das offizielle Vergabeverfahren fand im Dezember 2016 und im Januar 2017 statt;  dann erfolgte der langwierige Bau eines Fahrzeugs, das nicht serienmässig vom Band läuft und erst im April 2018 ausgeliefert werden konnte. 

Von der Fahrzeugart handelt es sich um eine DLK 23-12, d.h. Drehleiter mit Korb mit einer Nennrettungshöhe von 23 Metern und einer Nennausladung von 12 Metern. 

Die Motorleistung des Dieselmotors liegt bei 220 kW, der Hubraum beträgt 5.880 ccm. Das Gesamtgewicht liegt bei 15.500 kg, die Länge beträgt 10,10 m, die Breite 2,50 m und die Höhe 3,22 m.  Darüber hinaus gibt es eine Reihe hochmoderner ausgefeilter Technik, die man auf und an dieser Leiter findet. 

Die Gesamtsumme des Auftrags für das Fahrzeug liegt bei rd. 590.000 €.

Der Bedarf für eine neue Drehleiter wurde auch von der Förderstelle des Landes anerkannt, und eine Förderung i.H. v. 227 TSd € ist in Aussicht gestellt. Die Begründung für die Bedarfsanerkennung ergibt sich aus einer Reihe von Besonderheiten der allgemeinen Infrastruktur, die allein im Stadtgebiet Diez vorhanden sind: 2 Hochhäuser, 1 Krankenhau, 2 Senioren-Wohn- und -Pflegeheime, 1 Wohnheim für Menschen mit Behinderung, mehrere Schulen und auch Betriebe, die erhebliche Mengen an Gefahrstoffen lagern.Daneben sind im Schloß Diez eine Jugendherberge sowie ein Regionalmuseum, im Schloß Oranienstein eine Truppenunterkunft und in der ehemaligen Truppenunterkunft „Freiherr-vom-Stein“ -zum Zeitpunkt der Antragsbegründung eine Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende, jetzt eine Bundespolizeiausbildungsstätte vorhanden, darüber hinaus die im Stadtteil Freiendiez bestehende Justizvollzugs- und Sicherungsverwahrungsanstalt mit etlichen gewerblichen Einrichtungen. Im Gebiet der Verbandsgemeinde existieren weitere hohe Silos und inzwischen mehrere Windkraftanlagen. Durch den Ausrückebereich verlaufen die Bundesstraßen 54 und 417 sowie die L 318, die in Teilstrecken sowohl als Zubringer von und zur wie auch als Umleitungsstrecke zwischen den Anschlussstellen Diez und Limburg-Nord und -Süd der A 3 dienen. 

Ferner ist die Einheit Diez / Freiendiez im Rahmen überörtlicher bzw. nachbarschaftlicher gegenseitiger Unterstützung eingeplant, so auch im Bereich der Stadt Limburg und im Besonderen bei Schadensfällen auf der ICE-Strecke Frankfurt/Köln. Sie ist zudem sogenannte „Stützpunktfeuerwehr“ und wird bei ca. 90 Prozent aller Einsätze in der Verbandsgemeinde Diez zur Unterstützung der Einheiten der weiteren Ausrückebereiche mit eingesetzt. Von daher sei diese Neuanschaffung nicht nur für die Stadt Diez und die Einheit Diez bedeutend, sondern für den gesamten Bereich der Verbandsgemeinde Diez und für die weiteren 22 Feuerwehreinheiten, so Claudia Schäfer.

Die Erste Beigeordnete betonte in ihrer Ansprache, dass die Arbeit der Feuerwehren in den letzten Jahren immer anspruchsvoller geworden und damit auch die Anforderung an die einzelnen Feuerwehrleute stetig gestiegen sei. Um allen Gefahrensituationen gewachsen zu sein und sie kompetent zu bewältigen, brauche sie neben moderner Ausstattung ein großes Fachwissen und viele Spezialkenntnisse. Gleichzeitig werde die Zahl der möglichen Helfer gerade tagsüber immer knapper. Nichtsdestotrotz müsse der Brandschutz stets gewährleistet sein. Und so sei es auch nur folgerichtig von Seiten der Verbandsgemeinde als Aufgabenträgerin des Brandschutzes und der technischen Hilfe dafür zu sorgen, dass ihre  Feuerwehr mit moderner Ausrüstung und Technik ausgestattet ist, um kompetente Hilfe in Not leisten zu können.
Claudia Schäfer dankte alle Feuerwehrleuten, die den Anschaffungs- und Vergabeprozess aktiv begleitet haben und bei der Abnahme der Drehleiter sowie der komplexen Schulungen in Ulm und in Diez dabei waren. Gleichzeitig zollte sie allen Feuerwehrkameradinnen und –kameraden, die Tag für Tag innerhalb von Minuten zur Stelle sind, um wirkungsvolle Hilfe zu leisten, Anerkennung für ihr nicht selbstverständliches ehrenamtliches Engagement und wünschte allen anwesenden Wehren, darunter auch vielen befreundeten Wehren, vor menschlichen Katastrophen verschont zu bleiben.

Daran anschließend sprachen Christian Wuth für die Einheit Diez-Freiendiez sowie Kreisfeuerwehrinspekteur Guido Erler und Stadtbürgermeister Frank Dobra (Bilder oben) Grußworte - sie alle freuten sich gemeinsam mit den Wehrleuten über die erfolgte Indienststellung der neuesten Errungenschaft für die Einheit Diez-Freiendiez.

Vertreter der Herstellerfirma waren genauso erschienen wie mehrere benachbarte und befreundete Wehren mit einer großen Zahl Kameradinnen und Kameraden, um den Empfang des neuen Fahrzeugs, das naturgemäß das Flagschiff der Feuerwehr Diez-Freiendiez darstellt, gebührend zu feiern.

   

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