Neue Wegeführung für den Aartalradweg

Einweihung am 9. September in Taunusstein-Wehen

Anfangs ging es nur darum, den 4,7 km langen zum Teil gefährlichen Abschnitt auf der B54 zwischen Michelbach und der Auffahrt nach Laufenselden durch eine alternative Route zu ersetzen. Die oft geäußerte Idee, die Trasse der Aartalbahn zum Fahrradweg umzugestalten, kam schon aus Kostengründen nicht in Frage aber auch auf Grund der damals bereits laufenden Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Aartalbahn.

Es galt, eine praktikable und bezahlbare Alternative zu finden. Die Tallage kam wegen der Enge nicht in Frage. „Warum sklavisch an der Wegeführung durch das Tal festhalten?“ dachte sich, Tourismuskoordinator Robert Carrera, der sich intensiv mit der Umgestaltung hin zu einer sichereren Wegeführung befasste. Dabei identifizierte er weitere Problemstellen. Die lange und zum Teil steile Auffahrt nach Burg-Hohenstein hatte immer wieder zu Beschwerden über den als familienfreundlich beschriebenen Radweg geführt. In Taunusstein querte der Aartalradweg gleich zweimal die verkehrsreiche Aarstraße am Kreisel in Neuhof und an der Kreuzung Platter Straße – Aarstraße in Wehen, gefolgt von einer engen Einbahnstraßensituation.

Mit diesen Problemstellen stand der Aartalradweg im starken Kontrast zum tatsächlich familienfreundlichen Teil des Radweges, der ab Aarbergen durch Rheinland-Pfalz bis nach Diez führt. Möglichkeiten, den Weg auch auf hessischer Seite ähnlich familienfreundlich zu gestalten, bietet der Aartaunus dagegen nicht. „Man muss mit dem punkten, was man hat.“ dachte sich Carrera, „und das ist die unverbrauchte, abwechslungsreiche und lebhafte Taunuslandschaft.“ Auf der Grundlage des bestehenden Radwegenetzes wurde dann eine Wegeführung erarbeitet, die den Radfahrenden ein intensives Landschaftserlebnis mit schönen Waldpassagen und aussichtsreichen Etappen ermöglicht, und die bereits zu 70 % bereits mit der standardisierten Radwegebeschilderung ausgestattet war. Auf dem Abschnitt Aarbergen – Bad Schwalbach führt nun der Radweg ab Michelbach nach Holzhausen über Aar und weiter nach Breithardt. Von dort geht es über Born und Adolfseck nach Bad Schwalbach. Auf diesem letzten Abschnitt bleibt eine Steilpassage mit 13 % Steigung unvermeidbar. Sie ist aber mit rund 500 m verhältnismäßig kurz.

Während der bisherige Verlauf zwischen Michelbach und Bad Schwalbach keine einzige Einkehrmöglichkeit hatte, bietet die neue Route in Breithardt gleich mehrere Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten. Zu Beginn der Planung gab es sogar in Holzhausen noch das Gasthaus Lindenbrunnen, an das der Radweg bewusst vorbeigeführt wurde. In Michelbach kommen Radler künftig am Bäcker vorbei und mit dem Waldschwimmbad Michelbach wurde der touristische Radweg um eine echte Attraktion bereichert.

Bei der Wegeverlegung im Bereich Taunusstein stand ebenfalls die Verbesserung der Sicherheit des Weges im Vordergrund. Problematisch war gleich am Startpunkt Parkplatz Limeskastell Zugmantel die vorgesehene Querung der B417, da dort nicht nur viele LKW verkehren, sondern trotz der Kreuzungssituation schnell gefahren wird.

Der neu konzipierte Aartalradweg führt nun an der Aar-Quelle vorbei durch liebliche Tal- und Waldabschnitte abseits der lärmenden Hühnerstraße, die nun an anderer Stelle sicher über eine Brücke gequert wird. Mit dieser Änderung kann der neue Aartalradweg zudem als Weg von der Quelle zur Mündung der Aar beworben werden. Besonders attraktiv ist auch der neue Abschnitt, der oberhalb von Neuhof am Waldrand entlang in Richtung Halberg führt, der nördlich umrundet wird, ehe er an der Dornbornstraße wieder auf die ursprüngliche Route stößt, die bis nach Bad Schwalbach unverändert geblieben ist.

Erstaunlicherweise ist die Strecke des Aartalradweges durch die sichere Führung nun mit 55,6 km gegenüber der bisherigen Länge von 54,9 km nur geringfügig länger geworden. Die Änderungen an der Route waren dank der unkomplizierten Unterstützung durch Forst und Bauhöfe bei der Verbesserung der Wegebeschaffenheit sowie bei der Umsetzung der ergänzenden Beschilderung möglich. Damit kann der Aartalradweg als sicherer, naturnaher und erlebnisreicher und damit nun auch familienfreundlicherer Radweg von der Quelle bis zur Mündung der Aar beschrieben werden, der abschnittsweise auch ein wenig herausfordernd ist.“

Infos zur Routenführung und der GPX-Track zum Downloaden gibt es beim Taunus Touristik Service e. V. unter folgendem Link: → https://taunus.info/angebote/sport-und-outdoor/radfahren/radwege/aartalradweg/r-24/


Die Einweihungsveranstaltung findet statt am 9. September an zwei verschiedenen Standorten statt, in Hohenstein-Breithardt und in Taunusstein-Wehen.

Treffpunkt in Breithardt ist um 14 Uhr am Gemeindezentrum an der Langgasse und in Wehen um 15 Uhr am Wanderparkplatz an der L3470 Ortsausgang Wehen in Richtung Orlen. Die Parkmöglichkeiten sind begrenzt, daher werden die Teilnehmer gebeten, passend zum Anlass mit dem Fahrrad zu kommen. Nach dem offiziellen Teil werden die jeweils rund 6 Kilometer langen neuen Streckenabschnitte zwischen Breithardt und Aarbergen-Michelbach sowie zwischen Wehen und dem Parkplatz Zugmantel hin und zurück abgefahren. Auf halber Strecke wird es an den Umkehrpunkten Waldschwimmbad Michelbach und Parkplatz Zugmantel Versorgungsstationen geben.

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