Zwischenergebnisse der kommunalen Wärmeplanung Bestandsanalyse

Die Kommunale Wärmeplanung (KWP) ist das zentrale Instrument, den Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung strategisch zu gestalten. Die Bestandsanalyse liefert dafür die belastbare Ausgangsbasis: Sie beschreibt den aktuellen Stand von Wärmebedarf, Energieträgern und räumlichen Strukturen und zeigt, wo Emissionen wirksam und wirtschaftlich gesenkt werden können.

Die Analyse schafft eine gemeinsame Datengrundlage, um Chancen (z. B. geeignete Netzkorridore, Abwärmequellen, Wärmepumpen-Potenziale) und Hürden (z. B. hohe Vorlauftemperaturen, Streulagen) klar zu benennen. So lassen sich Investitionen priorisieren, Fördermittel zielgerichtet einsetzen und Fahrpläne für Orte und Quartiere ableiten.

Die vorliegenden Ergebnisse sind Zwischenergebnisse. Sie werden fortlaufend geprüft und bei Bedarf angepasst. Alle Ergebnisse sind anonymisiert und aggregiert. Zur Anonymisierung werden benachbarte Gebäude zu Baublöcken zusammengeführt, die in der Regel durch Straßen und andere bauliche Grenzen abgegrenzt sind; Rückschlüsse auf Einzelgebäude sind so ausgeschlossen.

Datengrundlagen

  • Schornsteinfeger: Zusammengefasste Angaben zu Heizungen (z. B. Kesselarten, Alter).
  • Gasnetzbetreiber: Informationen zu Anschlüssen und Nutzung von Erdgas.
  • Stromnetzbetreiber: Hinweise auf Wärmestrom, nur auf Ortsebene verfügbar – deshalb ergänzend genutzt (keine kleinräumige Kartierung).
  • Ermittelte Bedarfe über Nutzflächen: Wohn-/Nutzflächen × typische Kennwerte → daraus End- und Nutzenergie berechnet.

Ablauf der Bestandsanalyse

  1. Daten sammeln und prüfen: Formate angleichen, Dubletten entfernen, den Orten zuordnen.
  2. Bedarf berechnen: Aus Flächen und Kennwerten Endenergie bestimmen, mit Wirkungsgraden zu Nutzenergie umrechnen.
  3. Dichten berechnen:
    1. Wärmeliniendichte: Wärmebedarf entlang von Straßen in MWh/(m·a).
    2. Wärmeflächendichte je Baublock: Wärmebedarf pro Fläche (MWh pro Fläche).
    3. Strukturen beschreiben: zum Beispiel Baualter je Baublock (dominierende Baualtersklasse) bzw. Gebäudesektor (Nutzungsart) als Hinweis auf energetischen Zustand.
    4. Bilanzen erstellen: Energiebilanz (Bedarf/Deckung) und THG-Bilanz (heutige Emissionen je Energieträger).

Ergebnisse

Energiebilanz

  • Gesamtendenergie: ≈ 218 GWh/a.
  • Struktur: Erdgas 54,1 %, Heizöl 27,3 %, Biomasse 8,0 %, Strom 6,1 %, Flüssiggas 4,5 %.
  • Fossiler Anteil: Erdgas + Heizöl + Flüssiggas ≈ 85,9 %.

Die Wärmeversorgung ist heute noch fossil geprägt. Ölheizungen und Gasthermen machen einen Großteil des Endenergiebedarfes aus.



Vergleich der Ortschaften:

Für eine bessere Vergleichbarkeit sind die Endenergiebedarfe und THG-Emissionen pro Einwohner dargestellt. Am rechten Rand ist der Durchschnitt der Verbandsgemeinde dargestellt.

Energiebedarf pro Einwohner:

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Treibhausgasemission pro Einwohner:

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Wärmeliniendichten

Die Karten zeigen, wo viel Wärmebedarf auf kurzer Strecke anfällt.
Hohe Dichten sind ein Hinweis auf mögliche Gebiete für (Nah-)Wärmenetze. Eine Wärmeliniendichte von mehr als 2 MWh/m*a gilt als wirtschaftlich. Ob sich ein Gebiet für die Versorgung durch ein Wärmenetz eignet hängt jedoch von vielen Faktoren ab, die später in der Entwicklung des Zielszenarios berücksichtigt werden.

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Wärme(flächen)dichten

Die Karten zeigen, wo viel Wärmebedarf je Baublock anfällt.
Hohe Dichten sind ein Hinweis auf mögliche Gebiete für (Nah-)Wärmenetze. Eine Wärmeflächendichte von mehr als 1.050 MWh/ha*a gilt als sehr wirtschaftlich. Ob sich ein Gebiet für die Versorgung durch ein Wärmenetz eignet, hängt jedoch von vielen Faktoren ab, die später in der Entwicklung des Zielszenarios berücksichtigt werden.

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Aufteilung der Energieträger

Eine baublockbezogene Darstellung, viel Wärme heute aus Gas, Heizöl, Biomasse, Flüssiggas oder Strom kommt.
Die Darstellung ist ein Indikator für Gebiete, die bereits einen hohen Anteil Erneuerbarer Energieträger nutzen.

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Baualter je Baublock

Dargestellt sind die vorherrschenden Baualtersklasse je Baublock.
Das Baualter gibt Hinweise auf Energiezustand und Sanierungspotenziale der Gebäude.

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Nächste Schritte

Die Ergebnisse fließen in die Potenzialanalyse und Szenarien ein. Danach werden Fokusgebiete und konkrete Maßnahmen vorgeschlagen.

 

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